Ermanno Nason wurde am 21. Juli 1928 in Murano in einer der ältesten Glasmacherfamilien der Insel geboren. Schon im Alter von 10 Jahren näherte er sich dem Glasofen des Vaters: „Ich habe schon während meiner Grundschulzeit mit der Arbeit begonnen. Meine Leidenschaft für Glas war so groß, dass ich jeden Tag nach der Schule zum Schmelzofen meines Vaters ging, wo ich ihn hart arbeiteten sah, aber zufrieden und glücklich mit seiner Arbeit.“
Kurze Zeit später verließ Ermanno die Grundschule und teilte seine Zeit zwischen dem Schmelzofen und der Schule für Glasmacherlehrlinge „Abate Zanetti“ unter der damaligen Leitung von Professor Vittorio Zecchin auf. Er sammelte seine ersten Erfahrungen in verschiedenen Werkstätten, unter anderem bei Pinzan & Cimarrosti, wo er im Alter von 18 Jahren zum Meister ernannt wurde.
Ermanno arbeitete in seiner Jugend auch in der Glashütte Mazzega I.V.R. und nahm am großen Projekt von Egidio Costantini teil, das darin bestand, die herausragendsten Künstler verschiedener Ausrichtungen zu vereinen: Maler, Bildhauer und Glasbläsermeister. 1958 gab Jacques Cocteau dieser Künstlergruppierung den Namen „Fucina degli Angeli“ (dt. Engelsschmiede).
Wie er in einem Interview erzählte, gab ihm diese Erfahrung die Gelegenheit, seine ganz persönliche Suche auf dem Gebiet des Glases zu beginnen ebenso wie die Möglichkeit, mit berühmten Malern und Bildhauern zusammenzutreffen. So arbeitete Ermanno mit allen großen zeitgenössischen Künstlern zusammen, angefangen von Marc Chagall bis Oscar Kokoschka, von Pablo Picasso bis Renato Guttuso, von Jacques Cocteau bis Braque, von Jan Arp bis Max Ernst, von Autun Motika bis Alexander Calder und vielen anderen…